Das Amman Kinderheim in Kolavil, Ampara Distrikt für Mädchen

Dies ist das von Swiss Tamils Aid Sri Lanka am längsten unterstützte Projekt. Seit 2005 finanziert der Verein den Unterhalt des Kinderheims. Dies beinhaltet die Kosten für Essen, Kleider, Medikamente & ärztliche Versorgung, außerschulischer Förderunterricht & Nachhilfe im Heim, übrige Kosten für den Unterhalt des Kinderheimgebäudes (Strom, etc.) und die Löhne der Betreuerinnen.

Alle Mädchen besuchen die öffentliche Schule im Dorf. Da Waisenkinder oft schlechtere Zukunftsperspektiven haben als Kinder aus intakten Familien, sollen die Mädchen besondere Förderung wie z.B. zusätzlicher Englischunterricht und Computerunterricht erhalten. Dies erhöht die Chancen, dass die Mädchen, wenn sie das Heim mit 18 Jahren verlassen, eine gute Anstellung finden und somit ihren schwachen sozialen Status als Waisen durch die Qualitäten ihrer Ausbildung wettmachen.

Im Amman Gebäude befindet sich auch die STA Berufsschule für Schneiderinnen und Köchinnen. Zudem ein STA Kindergarten. STA unterstützt also nicht nur Mädchen, sondern auch hilfsbedürftige Frauen aus der Umgebung.

Kolavil ist ein Dorf, welches ca. 520 Familien beheimatet. Das Dorf liegt direkt neben der Stadt Akkaraipattu im Distrik Ampara, Ost Sri Lanka. Die meisten Familien leben in einfachen Häusern. Die meisten Männer im Dorf sind Fischer. Die Frauen besorgen den Haushalt, einige hüten Ziegen und Kühe.

Kolavil hat kein Zentrum und ausser kleinen Strassenshops keine Einkaufsmöglichkeiten. Das Kinderheimgebäude befindet sich direkt neben der öffentlichen Schule. Ebenfalls neben dem Kinderheim befindet sich eine Dispensary. Dies ist eine erste medizinische Anlaufstelle für die Dorfbevölkerung. Landschaftlich ist das Dorf weitläufig umgeben von Reisfeldern. Die Kinder im Amman Kinderheim sind im Alter von 8-18 Jahren und besuchen alle die öffentliche Schule. Nach der Schule gehen sie zurück ins Heim, wo sie essen, Reinigungsarbeiten verrichten, Hausaufgaben machen und spielen. Drei Jugendliche wohnen nur in den Semesterferien im Kinderheim, da sie an die Universität gehen.

Der Tabelle entnehmen Sie weitere Details zu den Kindern 46 schulpflichtigen Kindern des Heimes.

Projektorganisation

Das Berufsausbildungsprojekt wird von STA Schweiz geplant und umgesetzt. Der Projektleiter ist Adrian Wirz. Seine Aufgaben sind die Gesamtplanung des Projekts. Unterstützt wird der Projektleiter durch Shanmugathasan Subramaniam (STA Schweiz), V.Vamadevan und V. Kamaladhas von STA Sri Lanka. Die Umsetzung der einzelnen Teilprojekte machen Adrian Wirz, V. Vamadevan und V. Kamaladhas in Zusammenarbeit mit dem Amman Kinderheim Komitee und den lokalen Behörden. 

Adrian Wirz (Präsident)

Herr Adrian Wirz ist Lehrer an der Berufsschule Luzern. Das Präsidium führt Herr Wirz als Gründungsmitglied seit dem Gründungsbestehen. Vorher war Herr Wirz für ein anderes Tamilisches Hilfswerk als Projektleiter im Jahr 2005 für acht Monate in Sri Lanka im Einsatz. Unter seiner Leitung wurden nach dem Tsunami 2004 im Osten von Sri Lanka 1500 Häuser gebaut. Nach der Gründung von STA ist Herr Wirz zudem 2007/08 und 2014/15 jeweils für ein Jahr in Sri Lanka gewesen und hat die Kinderheime und Altersheimprojekte gestartet (07/08) und die Berufsbildungsprojekte lanciert (14/15).

Shanmugathasan Subramaniam (Geschäftsführer)

Herr Subramaniam leitet die Geschäftsstelle des Vereins STA in einem ehrenamtlichen Pensum von 40%. Die Räumlichkeiten von STA werden auch von einer Deutschschule für Fremdsprachige (NAKU) und für Kulturelle Anlässe für Tamilen in der Schweiz genutzt (Tanzunterricht, Musikunterricht, Yoga u.a.). Herr Subramaniam ist in all diesen Bereichen als Organisator und Leiter/Lehrer involviert. Seine Tätigkeiten als Hilfswerkmitarbeiter macht Herr Subramaniam mit viel Herzblut seit bald 30 Jahren. Dank seinem grossen Netzwerk in Sri Lanka sind die Projektabläufe der STA Projekte jeweils sehr effizient und ohne grosse administrative Kosten verbunden. Seine Hauptbereiche sind die operative Umsetzung der Projektkoordination mit den Projektkoordinatoren in Sri Lanka. Die zwei zuständigen Projektverantwortlichen in Sri Lanka, Herr Vamadevan und Herr Kamaldhas, sind enge Vertraute von Herrn Wirz und Herrn Subramaniam. Die Zusammenarbeit ist daher sehr erfolgreich.

V. Vamadevan (Koordinator STA Sri Lanka)

Vamadevan arbeitet seit Beginn von STA Schweiz für den von Adrian Wirz Mitbegründete Stiftung STA Sri Lanka. Neben Vamadevan ist der Präsident von STA Sri Lanka, Mr. Kamaladhas, Hauptverantwortlich für die Umsetzung der Projekte. Die Rolle von Vamadevan ist für STA Schweiz jedoch sehr wichtig: Er ist operativ als Koordinator tätig und für die konkrete Umsetzung verantwortlich. Vamadevan ist auch die erste Ansprechsperson für STA Schweiz.

Teilprojekte

A) Renovation und Anpassung an die aktuellen Kosten

Projektidee:  Das „Amman“-Kinderheim wurde 2006 von STA gebaut und wird seither von STA Schweiz finanziert und durch Sta Sri Lanka umgesetzt. Die laufenden Kosten sind stark gestiegen und müssen dementsprechend angepasst werden. Das Kinderheim wurde aus finanziellen Gründen sehr spartanisch eingerichtet und auch im Feinschliff nie ganz fertig gestellt. So ist beispielsweise die Mauer, welche dem Schutz der Mädchen dient, nie ganz fertig gebaut worden. Das 13-jährige Gebäude ist jährlich dem Monsum ausgestellt und bedarf einer leichten Renovation.

Projektziel: Die monatlichen Kosten sollen erhöht werden um die gestiegenen Preise auszugleichen. In den letzten Jahren standen dem Amman Kinderheim zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung. Durch die Unterhaltskostenbeitragserhöhung soll ein adäquater Zustand erzielt werden. Die Renaovationsarbeiten und die Fertigstellung ermöglichen ein gutes Zuhause für die 46 Mädchen.

Budget:

B) Zusatzausbildungen während der Zeit im Kinderheim
 

Projektidee: Alle Mädchen besuchen die öffentliche Schule im Dorf. Da Waisenkinder oft schlechtere Zukunftsperspektiven haben als Kinder aus intakten Familien, erhalten die Mädchen besondere Förderung wie z.B. zusätzlicher Englischunterricht und Computerunterricht. Dies erhöht die Chancen, dass die Mädchen, wenn sie das Heim mit 18 Jahren verlassen, eine gute Anstellung finden und somit ihren schwachen sozialen Status als Waisen durch die Qualitäten ihrer Ausbildung wettmachen. 

Projektziel: Dank ICT und Englisch Kenntnissen sollen die beruflichen Möglichkeiten verbessert werden. Besonders talentierte Schülerinnen sollen auch die Möglichkeit für einen Vorbereitungskurs für die A-Level Ausbildung bekommen („College“; Voraussetzung um an eine Universität zu kommen).

Detailiertere Angaben zum Teilprojekt ICT und Englisch Unterricht und zum Budget sind in einem separaten Projektbeschrieb aufgeschrieben.

Budget:

C) Was passiert mit den Kinderheim Kindern nach deren Austritt aus dem Heim?

Projektidee: STA Schweiz finanziert den Unterhalt des Amman Kinderheimes in Kolavil, Ampara und des Sakthi Kinderheims in Asadithivu, Batticaloa. Nach dem Austritt aus dem Kinderheim sind die Jugendlichen aber auf sich alleine gestellt. Für eine junge tamilische Frau ohne Eltern ist es sehr schwer eine gute berufliche und soziale Zukunft zu haben. Gemäss dem traditionellen Brauch des Mitgiftes müssen die tamilischen Eltern einen beträchtlichen Betrag oder ein materielles Gut der Familie des Mannes beisteuern. Wenn dieses fehlt, gibt es keine Heirat oder sie wird mit einem Mann aus der untersten sozialen Schicht verheiratet. Liebeshochzeit ist zwar immer beliebter, jedoch kaum in den traditionelleren Gebieten in Ost Sri Lanka vorkommend.

Eine berufliche Zukunft ist nur dank zusätzlicher externer Unterstützung möglich. Diese kann in Form einer Berufslehre und eines Vorbereitungskurses A-Level (College) oder einer finanziellen Unterstützung für ein Studium sein. Zudem müssen Frühheiraten verhindert werden, damit eine selbständige Entscheidung betreffend berufliche Zukunft als mündige Person gefällt werden kann.

Projektziel: STA begleitet die Jugendlichen aus den Kinderheimen Amman und Sakthi auf ihrem beruflichen Weg während bis zu fünf Jahren nach dem Austritt aus dem Kinderheim. Die Unterstützung besteht aus dem Angebot einer Berufslehre, sich für eine College vorzubereiten (Vorbereitungskurs A-Level), einer Finanzierung des Studiums oder dem rechtlichen Beistand bei Frühheiraten und/oder Zwangskonvertierungen. Die Angebote können bei Bedarf auch kumuliert in Anspruch genommen werden.

Berufslehre Schneiderinnen

Berufslehre Beautician

Die Mädchen, welche nicht einen akademischen Weg einschlagen können oder wollen, haben die Möglichkeit, eine Lehre als Schneiderin oder Beautician zu absolvieren. Die Kurse sind auch für junge Frauen aus ärmsten Verhältnissen aus den benachbarten Dörfern offen.

Vorbereitungskurse A-Level

In diesem Schuljahr (Beginn Januar 2020) befinden sich vier Jugendliche im Vorbereitungskurs für das College. Dieses Vorberbereitungsjahr wird nach der obligatorischen Schulzeit gemacht und ist notwendig, damit man einen Universitätszugang bekommt. Da aber die Kurse selber finanziert werden müssen, wäre es ohne Support den Kinderheim Mädchen nicht möglich diese Kurse zu besuchen.

Unterstützung für ein Studium

Amman Kinderheim Abgängerinnen welche das A-Level Exam bestanden haben können sich an eine staatliche Universität kostenlos einschreiben lassen. Da aber Kost und Logis bezahlte werden müssen, wäre es für Abgängerinnen des Amman Kinderheimes nicht möglich zu studieren. 10‘000 LKR (55 CHF) pro Monat pro Lernenden reichen um Kost und Logis zu bezahlen.

Andere Situationen

Einige Abgängerinnen haben in den letzten Jahren weder die Möglichkeit einer Berufslehre, noch eines Studiums wahrnehmen können. Einige gingen zu Verwandten in ihre Dörfer, weil sie kurz zur Austritt aus dem Kinderheimes von der Kinderschutzbehörder einem Verwandten zugeteilt worden sind. In diesen Fällen hat STA – trotz jahrelanger Aufsicht – keine Einflussmöglichkeiten. Andere Jugendliche wurde früh verheiratet. In der Regel sind dies Männer aus sehr prekären Verhältnissen. Die Mädchen werden quasi in die Armut hinein geboren.

Beide Situationen sind für STA sehr unbefriedigend. Momentan hilft STA für ehemalige Kinderheim Mädchen in dem wir den Jugendlichen Nahrung und etwas Geld geben.

Um diese jungen Frauen trotzdem eine Berufslehre zu ermögliche bedarf es eine finanzielle Unterstützung welche z.B. Transport oder unter Umständen auch Kost und Logis beinhalten. Mit einem Pauschalbetrag von 250 CHF/ Jahr pro Jugendliche soll dieses Ziel erreicht werden. Der Besuch einer STA Berufslehre kann so gewährleistet werden.

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