Berufsausbildung in Nordost Sri Lanka 

STA hilft jungen Menschen, in Nordost Sri Lanka, sich nach ihrer schulischen Ausbildung berufliche Fertigkeiten anzueignen. Wir bauen berufliche Aus- und Weiterbildungscamps auf und sorgen für eine qualitativ hochstehende Berufsausbildung, welche wir in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und mit Know-how von Schweizer Fachleuten erreichen.

Allgemeine Ziele des Projekts

  • Lancierung eines Grossprojekts
  • Die Hauptzielsetzung ist die auf den Fähigkeiten und Fertigkeiten basierenden Chancen zur nachhaltigen Erzeugung von Einkommen für Jugendliche zu verbessern. Es soll die Berufsbildung gestärkt werden, mit dem Ziel, die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Zielgruppe sind insbesondere Jugendliche aus den Gebieten Nord- und Ost Sri Lanka.
  • Um das zu erreichen fördern wir den Aufbau zweckmässiger Infrastruktur, die Initiierung einer lokalen Trägerschaft zum Betrieb der Berufsschulen und wir bieten qualitativ hochstehende Ausbildungen (6 Monate bis 1 Jähriger Diplomlehrgang; Kurse), welche auf die örtlichen Ausbildungsstandards Rücksicht nimmt, die aber auch punktuell durch Know-how aus der Schweiz ergänzt wird.

Wie steht es um die Berufsausbildung in Sri Lanka?

Ost Sri Lanka: Nach dem Ende des Bürgerkrieges beginnt nun langsam der Tourismus an der tamilischen Küste in den Distrikten Trincomalee und Batticaloa Fuss zu fassen. Dies kann als Zeichen des Aufbruchs gedeutet werden. Nichtsdestotrotz ist die Küste Ost Sri Lankas gegenüber dem Gebiet in Südwest Sri Lanka wirtschaftlich und infrastrukturell unterentwickelt: Es herrscht an vielen Orten Armut, die Infrastruktur ist noch nicht auf demselben Standard wie im Westen oder Süden des Landes und die Ausbildungsmöglichkeiten sind beschränkt. Diese Divergenz zwischen dem wirtschaftlichen Aufschwung, unter anderen ausgelöst durch den aufkommenden Tourismus und der Armut in dieser Region, birgt viel Konfliktpotential. Vielen Menschen fehlen zum Teil die notwendigen Qualifikationen, um in diesem dynamischen Tourismusbusiness mitzuhalten. Ausbildungsangebote sind in dieser Region unzureichend: Einerseits gibt es einige Ausbildungsangebote, die aber wegen der Armut nicht finanziert werden können, anderseits werden viele Berufsausbildungen nicht angeboten.

Nord Sri Lanka: In Nord Sri Lanka sind nun seit Kriegsende alle Gebiete wieder zugänglich. Vor allem das ländliche Gebiet um die ehemalige LTTE (Tamil Tigers) Stadt Kilinochchi ist sehr arm. In den Jahren der Abschottung von der Aussenwelt wurde das Gebiet nur unzureichend mit der notwenigen Infrastruktur ausgerüstet. Da Berufsausbildung sehr schwierig anzubieten war sind nun viele Bewohner dieser Gegend nicht oder schlecht ausgebildet und finden deshalb keinen Zugang zum Markt. Nach und nach werden in den Ortschaften des Nordostens Marktplätze und zerstörte Schulen, medizinische sowie andere soziale Einrichtungen wieder aufgebaut oder neu errichtet. Doch finden sich nur schwerlich qualifizierte Fachpersonen, die bereit sind unter diesen Umständen dort zu leben und zu arbeiten. In der Regel wandert die junge, qualifizierte Bevölkerung in die größeren Städte Jaffna, Mannar und Vavuniya oder gleich in die Hauptstadt Colombo oder gar ins Ausland ab. 

Warum Bildung?

Ein Graben zwischen den aufstrebenden singhalesischen Teilen des Landes und der Rückständigkeit der tamilischen Gebiete ist vorhanden. Zwar versucht der Staat durch Tourismus die ehemaligen Kriegsgebiete wieder attraktiver zu machen und ihnen somit Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung des Landes zu gewähren. Die wenigsten Tamilen haben jedoch eine ausreichende Ausbildung oder können auch nur Englisch sprechen. Die Schulen in der Region waren schlecht, die Menschen dementsprechend schlechter ausgebildet, die ethnische Kluft wird verschärft durch die soziale Kluft. Wer soll dann den Service in Fünfsternehotels übernehmen?  Hotels bemühen sich durchaus um Personal aus der Gegend, doch nur ein paar einheimische Frauen kehren das Gelände, Kellner und Manager stammen von auswärts. 

Dieses Projekt zielt darauf ab, mit erschwinglichen Kursen von kurzer Dauer eine flexible und auf die Erfordernisse ausgerichtete Ausbildung zur Erlangung entsprechender Fähigkeiten und Fertigkeiten anzubieten. Die Kurse werden an geeigneten Orten durchgeführt, und die Ausbildung erfolgt durch Ausbildungsdienstleister, die sich zeitlich auf die Auszubildenden einstellen. Die Ausbildungsmethoden sind an eine praktische Betätigung gekoppelt, ganz im Sinne des dualen Bildungssystems der Schweiz (Berufslehre).